t-online Ladezeit

t-online Ladezeit

der Podcast über Elektromobilität

Transkript

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00:01:27: Don Dahlmann: Hallo und herzlich willkommen zur vierten Folge von "t-online Ladezeit", dem Podcast zum Thema Elektromobilität, E-Autos und alles, was man dazu wissen muss. Mein Name ist Don Dahlmann.

00:01:38: Richard Gutjahr: Und mein Name ist Richard Gutjahr. Don und ich, wir sind Journalisten. Wir beschäftigen uns seit Jahren mit neuer Technologie, mit der Digitalisierung, mit Netzwerken, mit Autos und natürlich mit der Mobilität der Zukunft.

00:01:49: Don Dahlmann: Wir hatten ja in den letzten Folgen schon ganz spannende Themen besprochen. Also, mit der Reichweite, dass man da keine Angst vor haben muss und auch mit dem Laden: Wo kann ich laden? Wie kann ich laden? Was ist eine Wallbox? Kann man alles hier auch auf t-online nachhören. Aber heute kommen wir zu einem Thema, wo ich auch ganz ehrlich sagen muss, selbst als erfahrener E-Autospezialist - und das geht dir wahrscheinlich ähnlich - da kann man sich schon ein bisschen die Haare raufen, manchmal. Das Thema: Ladekarten. Aber, Richard, was ist denn eine Ladekarte genau? Wieso brauche ich die?

00:02:18: Richard Gutjahr: Ja, das ist fast so, als hätten die 90er Jahre wieder angerufen und gesagt: Hallo, hallo, uns gibt's noch! Wir alle erinnern uns noch bei der Privatisierung der Telefonnetze bei uns in Deutschland, da konnte man sich dann so mit Ladekarten bei Telefonzellen irgendwie freischalten. Und da gab es dann auch irgendwelche Guthaben, die man da aufladen konnte. Es ist tatsächlich also fast so, als wären die 90er Jahre plötzlich wieder zurückgekehrt in Gestalt von Ladekarten.

00:02:47: Don Dahlmann: Ladesäulen sind im Normalfall gesperrt. Also, da kann nicht einfach jeder rangehen und dann seinen Stecker reinmachen und irgendwie dann den Haushaltsstrom noch abziehen oder so. Deswegen sind die gesperrt. Die Ladekarte ist also quasi so eine Art Schlüssel für die Ladesäule. Aber die kann mehr!

00:03:01: Richard Gutjahr: Das ist ein bisschen tatsächlich so, da muss man sich umgewöhnen. Also, selbst an Tankstellen, die ja mehr und mehr... Shell baut jetzt tatsächlich also überall groß auch eigene Ladesäulen neben die Benzinzapfsäulen hin. Da kann man aber nicht drinnen mitbezahlen, sondern man braucht tatsächlich eine Karte. Drinnen kannste dir Kaugummi und Cola kaufen und noch klassisches Benzin bezahlen. Die Ladestromsäule, die funktioniert tatsächlich nur noch mit der Karte, mit der Ladekarte, die so eine Art Schlüssel ist, die dann die Ladesäule öffnet. Das ist dann so eine Art auch Konto, über das man dann also quasi seinen Strom abgerechnet bekommt – oder man hat da eben auch Guthaben hinterlegt. Die Karte kann man dann also auch als Zahlungsmittel sozusagen verwenden.

00:03:48: Don Dahlmann: Also wie so eine Kreditkarte quasi. Da hab ich einmal meine Kontodaten hinterlegt und dann das, was ich dann ausgebe eben mit der Ladekarte, was ich an Strom zapfe, das wird mir dann abgerechnet, meistens sofort dann auch abgerechnet, nicht erst am Ende des Monats.

00:04:01: Richard Gutjahr: Genau. Da kriegt man dann am Ende des Monats tatsächlich von dem jeweiligen Anbieter dann also auch eine PDF-Datei, wo man nochmal nachlesen kann, was man alles im Monat so... verzapft hat, wollte ich fast schon sagen... geladen hat! Eine andere Möglichkeit ist, das auch direkt über die App einzusehen. Viele der Stromanbieter haben eine eigene App, und da kann man dann gucken, was man so alles schon verbraucht hat.

00:04:24: Don Dahlmann: Genau. Dann ist natürlich die große, große Frage, eben: Wo kriegt ich denn so eine Ladekarte her? Fangen wir mal vorne an. Die meisten denken ja jetzt darüber nach, oder viele hoffentlich, denken darüber nach und vor allen Dingen noch mehr, wenn sie unseren Podcast gehört haben, dass sie sich jetzt dann doch ein E-Auto kaufen. Gibt ja eine ganze Menge jetzt auch, die man kaufen kann. Und wenn man sich ein neues Auto kauft, gerade von einem deutschen Hersteller, dann bekommt man eine Ladekarte meistens mit in die Hand gedrückt. Und da steht dann der Name "Ionity" drauf. Das ist so ein Konsortium, glaube ich, von den verschiedenen deutschen Herstellern, sind auch ein paar ausländische Hersteller dabei. Die haben eigene Schnell-Ladesäulen, aber die haben sich auch zusammengeschlossen mit anderen Anbietern, wenn ich das richtig verstanden habe. Du kennst dich da auch ein bisschen noch besser aus?

00:05:05: Richard Gutjahr: Ja, das ist eine Initiative tatsächlich, die vor allem federführend von den großen deutschen Automobilherstellern ins Leben gerufen wurde. Da haben sich mittlerweile ein paar drangehängt, also Ford ist mit dabei. Ich glaube, Kia ist neulich mit dazugestoßen. Sei's drum! Ziel von "Ionity" war es tatsächlich, eine Homogenisierung herbeizuführen. Das heißt also, dass man Schnell-Ladesäulen, und zwar quer durch ganz Europa - also, da gibt's wirklich... die Hauptrouten sind mit "Ionity" abgedeckt, sodass man tatsächlich, ob man jetzt von Norden nach Süden oder von Osten nach Westen fährt, dass man überall eine Schnell-Ladesäule mit "Ionity" dort findet und dort eben - Betonung liegt auf schnell, weil man möchte ja auch schnell weiterkommen - das heißt also hier vor allem die Mobilität soweit vorantreibt, dass man also nicht ewig so'ner 50kW-Ladesäule steckt, sondern dass man da 150 Kilowatt Leistung bekommt und dann entsprechend schnell auch wieder durchstarten kann.

00:06:02: Don Dahlmann: Genau, das gibt's also bei vielen Herstellern. Andere Hersteller sind jetzt nicht mit "Ionity" zusammen. Aber auch da muss man sich keine Sorgen machen. Ich weiß jetzt, Renault ist da, zusammen mit Bosch zum Beispiel. Das heißt bei denen glaube ich "Charge my EV". Hyundai ist mit EnBW zusammen. Und dann gibt's noch Tesla, natürlich, wenn man sich einen Tesla zulegen möchte, die haben direkt ein eigenes Netz. Da kennst du dich aus, du hast einen Tesla. Das funktioniert, glaube ich, ziemlich super, ne?

00:06:25: Richard Gutjahr: Das ist tatsächlich krass, dass ausgerechnet ein amerikanischer Hersteller Europa mit einem flächendeckenden Charging-Netz ausgerüstet hat, lange bevor die Europäer überhaupt daran gedacht haben, das zu tun. Die haben da eben auch entsprechend jetzt einfach auch die Nase vorn. Die Tesla Charging-Station, Super-Charger, das sind tatsächlich sehr zuverlässige – die werden auch super gewartet und am Laufen gehalten. Das ist also wirklich das beste Ladeerlebnis, was es zurzeit gibt. "Ionity" ist so ein deutscher Versuch aller Hersteller, da eben jetzt schnell nachzuziehen. Und auch die "Ionity"-Ladesäulen, die sind sehr zuverlässig, sind schnell, sogar schneller als Tesla. Also, viele Tesla-Fahrer lenken jetzt tatsächlich ihren Wagen auch rüber zu "Ionity", weil die einen Tacken schneller sind beim Laden. Aber, wie gesagt, das ist ja das Schöne am derzeitigen Stand der Technik und der Ausbaustufen. Und wir können eigentlich davon ausgehen, dass wir in Zukunft mit ein paar Ladekarten problemlos durch ganz Europa schnellladen können und dann auch schnell wieder weiterkommen.

00:07:29: Don Dahlmann: Da sind wir ja auch schon bei dem Thema, das man, glaube ich, einmal ansprechen muss, auf jeden Fall. Man wird nicht nur mit einer Ladekarte durchs Leben kommen. Man wird also mehrere haben müssen.

00:07:40: Richard Gutjahr: Hängt auch davon ab, zum Beispiel: Es gibt so ein Ladenetz, für die Städte zum Beispiel. Da haben sich ein paar Kommunen zusammengetan und sagen: Wenn du eine Ladekarte für München hast, dann gilt die vielleicht auch in Hamburg oder in Berlin. Also, da lohnt es tatsächlich zu gucken: Was kriege ich mit welcher Ladekarte für Benefits? Da gibt es tatsächlich unterschiedliche Tarife unterschiedlicher Anbieter. Es gibt auch Roaming. Das heißt also, ein Anbieter hat dann tatsächlich auch andere, also nicht Konkurrenz, aber Partner sozusagen im Angebot. Und mit denen lädt man dann auch entsprechend günstiger, als wenn man bei dem Anbieter selber quasi jetzt einmal lädt und dann pro Ladevorgang zur Kasse gebeten wird. Übrigens, ist ein ganz wichtiger Hinweis: Jeder Ladeanbieter, also Ladesäulenanbieter ist verpflichtet, dass man also ad hoc laden kann, ob man jetzt eine Ladekarte hat oder nicht. Das heißt also, ich kann nicht stranden, sondern auch, wenn ich jetzt die Ladekarte von einem Anbieter nicht habe, kann ich dann eben auch mit EC-Karte sozusagen oder mit Kreditkarte vor Ort mir Strom freischalten lassen. Nur, das wird dann richtig teuer, da langen die dann richtig zu, weil sie die Notsituation, die man dann halt hat, dann entsprechend auch ausnutzen.

00:08:50: Don Dahlmann: Ja, das ist doch ein bisschen wie früher, als es noch kein EU-Roaming gab. Wenn man da die Grenze überschritten hat, dann wurd's ja dann beim Telefonieren und Internet und so weiter mit dem Smartphone immer super teuer. Da gibt's aber, glaub ich, auch ab nächstem Jahr eine Änderung. Da gibt es so'n bisschen Gesetzeseingabe der Bundesregierung, dass ab April das, glaube ich, dann auch ein bisschen anders werden wird, also dass man quasi an der Ladesäule dann auch direkten einen Vertrag abschließen kann. Und dann hat man dann nicht mehr so die ganz hohen Gebühren, die dazukommen. Jetzt haben wir darüber gesprochen, wenn ich mir einen Neuwagen kaufe - klar, die meisten werden sich im Moment ein Neuwagen kaufen - aber es gibt ja auch schon viele Gebrauchte auf dem Markt. Der E-Golf ist ein gutes Beispiel von Volkswagen. Der ist viel im Flottem reingegangen, und die stoßen die natürlich dann so nach einem Jahr meistens ab. Da kriegt man den E-Golf relativ günstig auf dem Gebrauchtmarkt oder auch so ein BMW i3 oder andere Autos, die es schon ein bisschen länger gibt. Wenn ich mir einen elektrischen Gebrauchtwagen kaufe, bekomme ich aber natürlich keine Ladekarte dazu. Dann stehe ich da erst mal rum und habe keine Ladekarte. Wo finde ich denn jetzt zum Beispiel ein Angebot? Oder wo kann ich dann vergleichen, was für mich denn das beste Angebot ist?

00:09:55: Richard Gutjahr: Da kann man tatsächlich sehr viel im Internet unterwegs zusammengooglen und vergleichen. Die Tarife ändern sich ja auch monatlich, kann man fast sagen. Mich hat das selber sehr geärgert, als ich vor zwei, zweieinhalb Jahren angefangen habe, mein erstes E-Auto quasi zu beladen. Deswegen haben wir eine Seite gegründet, die nennt sich emobly.de, und da machen wir einmal im Monat... tatsächlich vergleichen wir alle Tarife, die es in Deutschland gerade so gibt, und sprechen dann immer unsere fünf Ladekartenempfehlungen des Monats aus. Und wer Lust hat, schaut sich das mal eben an. Wir nennen das ganze "Ladekarten-Kompass". Und das ist so eine Orientierung, die wir einfach als überzeugte E-Autofahrer dann auch für die Community eben leisten, weil wir sagen: Im Moment gibt's so viele Anbieter, ich glaube, du hast noch mal nachgeschaut, wie viele das sind. Es ist ein Dschungel. Es ist ein Dschungel.

00:10:45: Don Dahlmann: Es ist leider ein Dschungel. Ich hab das neulich auch für den Artikel zusammengeschrieben bzw. mal recherchiert, wie viel es da eigentlich gibt. Es sind, glaube ich, über 180 Ladekartenanbieter im Moment, die dann gleichzeitig zusammengenommen über 230 Tarife anbieten. Das fängt an bei einem ganz kleinen kommunalen Anbieter, der vielleicht nur bei mir um die Ecke funktioniert, aber nicht woanders. Bis eben zu den ganz Großen, wir hatten "Ionity" genannt. Die "ADAC E-Karte" gibt's auch. Da gibt's ganz, ganz viele große Anbieter auch, die große Reichweite und Abdeckung haben. Da kann einem schon ein bisschen schwindlig werden am Anfang. Ist nicht wie mit dem Tanken – einfach zu Shell, BP oder Esso... nee, Esso gibt's glaube ich gar nicht mehr. Wie heißt das heute? Doch, Esso gibt's noch! Wie auch immer. Bin lange keinen Verbrenner mehr gefahren. Siehste, da vergisst man solche Sachen. Auf jeden Fall, es ist halt schwer herauszufinden. Wie machst... ich meine, klar, du bist ja nun wirklich tief in der Materie drin, und wie machst du das? Wie findest du raus, welcher für dich der Beste ist? Gehst du da wirklich wann immer alle Tarife durch? Oder gibt's da auch so Empfehlungen, die man aussprechen kann?

00:11:43: Richard Gutjahr: Wir haben tatsächlich Zugriff auf die meisten Ladestationen und Ladepunkte in Deutschland, da haben wir Verträge mit Partnern, und da haben wir dann direkten Einblick auch darauf, was denn die Preise sozusagen aktuell sind. Und wenn sich da gerade etwas verändert oder sowas, dann sehen wir das ganz schnell in unserem System und können dann entsprechend auch Warnungen aussprechen. Das haben wir uns selber zusammengebaut, sozusagen, weil es das eben im Moment noch nicht gibt. Und wir sind gerade noch so ein bisschen in der Anfangs... in den Gründerjahren sozusagen, den Pionierjahren der Elektromobilität in Deutschland. Und da hilft man sich natürlich auch sehr unkonventionell manchmal mit solchen Dingen. Es gibt noch einen Geheimtipp unter den E-Autopionieren. Das ist eine Karte, kann man ja auch ganz offen ansprechen, wir verdienen da nichts dran. Es ist die "Maingau" – die gilt immer noch so als der Geheimtipp oder nicht mehr so geheime Tipp. Das ist eine Karte, die durchgehend immer mit die günstigsten Tarife und vor allem auch Roaming-Tarife, sodass man auch an fremden Ladesäulen also immer weiter kommt. "Maingau", ich kenne keinen E-Autofahrer, der was auf sich hält, der nicht die "Maingau"-Karte in seinem Portemonnaie trägt.

00:11:43: *WERBEPAUSE*

00:13:24: Don Dahlmann: Es ist tatsächlich auch so ein bisschen wichtig: Wir hatten ja zum Beispiel bei der Frage im letzten Podcast – da ging es ja darum, Wallboxen und was kauft man sich und so weiter. Man kommt nicht drum herum, sich ein bisschen vorab zu informieren. Und man kommt auch nicht drum herum zu überprüfen, wie viel man eigentlich fährt. Das hatten wir in unserer zweiten Folge auch besprochen, Thema Reichweite. Da kann man auch gerne nochmal reinhören. Das ist tatsächlich wichtig, denn wenn ich zum Beispiel zu 90 Prozent mit meinem Auto nur in meiner Kommune unterwegs bin, in meiner kleinen Stadt oder meiner größeren Stadt auch unterwegs bin, weiß nicht, in München, in Hamburg, Berlin, Köln oder sonstwo, dann brauche ich jetzt nicht 150 verschiedene Ladekarten, die ich mir da irgendwie zulege, oder fünf verschiedene Ladekarten... will es nicht immer so übertreiben... sondern dann reicht vielleicht auch eine. Wenn ich 90, 95 Prozent der Zeit nur immer die gleichen Strecken fahr, vielleicht mal die Familie besuche, die in der Nähe wohnt und so weiter, dann komme ich mit einer Ladekarte aus. Da muss man halt gucken, was bietet die Kommune an? Und wie günstig ist das? Oder gibt es andere Anbieter, die eben ein bisschen günstiger sind? Will sagen, der Fairness halber: Es gibt ja auch nicht nur eure Vergleichsseite. Es gibt im Internet ja auch noch ein paar andere Vergleichsseiten, auf die man gucken kann. Aber tatsächlich so das vor Ort schauen, wie viele Ladesäulen sind da? Das hilft natürlich. Was anderes ist es, wenn ich sehr viel mit dem Fahrzeug unterwegs bin. Also wenn ich zum Beispiel sehr häufig von München nach Frankfurt fahre oder von Berlin nach Köln, oder ebenso sehr viel weite Strecken fahre oder eben auch mal ins Ausland, dann brauche ich einen anderen Anbieter. Und da sind diese Sammelanbieter - also diese Anbieter, die Verträge mit vielen anderen kleinen Kommunen haben - dann sind die natürlich ein bisschen besser. Weil das ist etwas, wo ich dann tatsächlich sicher sein kann, dass ich, egal wo ich bin, auch immer an die Ladesäule ran kann und dann auch zu einem günstigen Preis laden kann.

00:15:10: Richard Gutjahr: Genau. Also, da gibt es tatsächlich die unterschiedlichsten Tarife, auch Roaming-Tarife. Da muss man sich ein bisschen tatsächlich informieren, welche Karte zum Beispiel im Ausland die günstigste ist. An der Stelle, wir haben "Ionity" schon erwähnt, wir haben "Maingau" schon erwähnt, die funktioniert zum Beispiel auch in Österreich sehr gut. Aber es gibt zum Beispiel auch vom ADAC ein Ladekartenangebot. Da darf man nur nicht ganz vergessen: Man zahlt beim ADAC natürlich auch immer die Jahresgebühr. Bei den Preisvergleichen muss man immer darauf achten sozusagen, was kriegt man tatsächlich netto in die Hand? Aber gerade wenn man im europäischen Raum unterwegs ist, dann ist so'ne ADAC-Karte sicherlich auch einen Blick wert.

00:15:46: Don Dahlmann: Vielleicht sollten wir am Schluss mal wieder, wie wir's immer machen, ein bisschen zusammenfassen, auf was man denn alles achten muss, Richard?

00:15:53: Richard Gutjahr: Wie überall im Leben: Vorher informieren, das heißt, sich unterschiedliche Angebote anschauen. Die Top-Ladekarten sozusagen nochmal selber ansteuern und lesen: Wer ist da alles mit dabei? Wo kann ich überall mit laden? Und dann eben sich dort registrieren, seine Kreditkarte schon mal hinterlegen, die App runterladen. Die App ist immer sozusagen auch so ein zweiter Schlüssel. Man braucht keine physische Karte. Man kann oft die Ladesäule auch mit der App freischalten. Also, da vorher informieren und nicht erst, wenn man an der Ladesäule steht und sagt irgendwie: Hah, wie kriege ich da jetzt Strom raus?

00:16:28: Don Dahlmann: Deswegen hilft es auch - unser zweiter Tipp - mehrere Ladekarten sich zuzulegen, also durchaus von den größeren. Denn viele bieten eine Ladekarte an ohne Grundgebühr und ohne Vertragslaufzeit. Es gibt ein paar, die wollen eine Grundgebühr haben und die wollen auch eine Vertragslaufzeit. Da muss man halt ein bisschen vergleichen. Aber es gibt eben viele, die das eben ohne machen. Und das ist dann quasi wie so eine Prepaid-Kreditkarte, die man mit sich herumschleppt. Die braucht man nicht unbedingt, aber im Notfall kann man sie dann eben dann mal einsetzen. Also, einfach gucken, dass man sich so zwei, drei Ladekarten besorgt. Dann ist man auf jeden Fall abgesichert und muss sich keine Sorgen machen.

00:17:00: Richard Gutjahr: Drittens, immer wieder neu vergleichen! Denn die Tarife, ich habe es schon gesagt, ändern sich ja wirklich Woche für Woche oder sagen wir mal Monat für Monat. Das ist ein bisschen lästig, das erfordert ein bisschen Zeit. Also, da wie beim Strom ab und zu mal einfach testen: Ist die Karte, die ich aktuell habe, wirklich noch die günstigste? Und, sprechen wir es ruhig mal aus, weil wir wollen es ja auch konkret machen hier! Also, eine Ladenetzkarte für den städtischen Raum, wenn man in den Städten viel unterwegs ist, ist eine Empfehlung. Eine "Maingau" ist so das Schweizer Taschenmesser. Damit kann man nie etwas verkehrt machen. Die hat eigentlich jeder mit an Bord in seinem Portfolio. Und eine "Ionity" ist tatsächlich, wer viel Langstrecke fährt, wer viel tatsächlich auch auf den Autobahnen unterwegs ist und auch über die Grenzen hinaus, genau wie bei einer ADAC-Karte – das sind so Karten, die kann man sich mal anschauen. Und aber, nur weil das heute jetzt der Stand der Dinge ist, heißt das nicht, dass das nicht im Winter dann wieder anders ausschaut. Da muss man leider so'n bisschen seine Hausaufgaben machen.

00:18:00: Don Dahlmann: Ja, aber ich sage mal, das ist wie beim Strom. Also, bei den Stromtarif für den Hausgebrauch, da wechseln ja die Leute auch alle halbe Jahre oder einmal im Jahr oder sowas hin und her zu günstigeren Anbietern. Da gibt's ja auch Vergleichsportale und so weiter und so weiter. Das ist ähnlich wie beim Strom fürs Haus, und das machen ja auch viele Leute ohne Probleme. Ich denke, da kann man sich auch schnell dran gewöhnen. – So, das war's schonwieder, für diese Woche, natürlich nur. Wir haben noch viel vor und da kommen noch einige Folgen. Wer Fragen hat zum Thema Ladekarten oder einfach rund um die Elektromobilität, der erreicht uns via E-Mail unter ladezeit-podcast@t-online.de oder auch bei Twitter – da gibt's uns zu finden unter @Gutjahr oder unter @DonDahlmann. Ich sage auf jeden Fall schonmal Tschüss und bis zum nächsten Mal. Wünsche allzeit volle Akkus natürlich und gute Fahrt.

00:18:48: Richard Gutjahr: Und auch ich sage: Ciao und möge der Saft mit Euch sein!

Über diesen Podcast

Elektromobilität gilt als Antrieb der Zukunft. Die Experten Richard Gutjahr und Don Dahlmann geben im Podcast Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wie gut ist der E-Antrieb momentan? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Und: Für wen lohnt sich jetzt schon der Umstieg?

von und mit Don Dahlmann, Richard Gutjahr & t-online

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