t-online Ladezeit

t-online Ladezeit

der Podcast über Elektromobilität

Transkript

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00:01:20: Don Dahlmann: Hallo und herzlich willkommen zur allerersten Folge von t-online-Ladezeit, dem Podcast zur Elektromobilität und alles, was man dazu wissen muss. Mein Name ist Don Dahlmann.

00:01:30: Richard Gutjahr: Und mein Name ist Richard Gutjahr. Don und ich, wir sind Journalisten. Wir beschäftigen uns seit Jahren mit neuer Technologie, mit der Digitalisierung, mit Netzwerken, mit Autos und natürlich mit der Mobilität der Zukunft.

00:01:43: Don Dahlmann: Genau, und in diesem Podcast wollen wir Fragen behandeln, die viele von den Zuhörern haben werden; nämlich, wenn man von einem Verbrenner auf ein Elektroauto umsteigt, was man da beachten muss. Also, genauer zusammengefasst: Was passiert da eigentlich? Was muss ich alles beachten? Wie schwierig ist das alles und so weiter und so weiter?

00:02:03: Richard Gutjahr: So haben wir Fragen, die wir uns vorgenommen haben, zu behandeln, wie: Welche Batteriegröße ist denn eigentlich die richtige für mich? Oder welche Ladestecker gibt es denn überhaupt bei E-Autos? Auch die Frage aller Fragen: Welche Ladekarte ist die richtige für meinen Zweck?

00:02:20: Don Dahlmann: Oh ja, das wird eine lange Folge, die wir da noch produzieren werden, denn wir haben ja einige vor. Und das mit der Ladekarte, da müssen wir uns, glaube ich, ein bisschen tiefer unterhalten. Aber, so kompliziert ist es dann auch nicht! Fangen wir aber gleich zum Auftakt der t-online-Ladezeit Podcast-Serie mit der wichtigsten Frage an, nämlich: Brauche ich überhaupt ein E-Auto? Und für wen lohnt sich so ein Umstieg? Das Tolle ist, deswegen sitzen wir beide ja hier, wir kennen uns in dem Bereich aus. Und du bist nochmal ein super Experte im Bereich Elektromobilität, denn du hast schon ein E-Auto, und das auch schon seit zwei Jahren. Wieso eigentlich?

00:02:53: Richard Gutjahr: Ja, das war damals eine ganz pragmatische Entscheidung. Mein Verbrenner hatte nach zehn Jahren einen Motorschaden, und die Reparatur, die hätte mich mehr gekostet, als der Wagen überhaupt noch wert war. Also musste ich schnell was Neues finden, und da hab ich mich für ein Elektroauto entschieden, und zwar war das damals der BMW i3.

00:03:11: Don Dahlmann: Aber wieso jetzt dann Elektro und kein Verbrenner? Ich meine, du bist auch Journalist, du bist viel unterwegs und so. Wieso bist du da auf ein E-Auto umgestiegen?

00:03:19: Richard Gutjahr: Ich muss immer alles ausprobieren. Und ich kannte diese ganzen Vorurteile natürlich auch, dass man mit einem E-Auto nur Kurzstrecke fahren kann, und dass man ständig Panik haben muss, so von wegen, dass man auf der Autobahn ohne Strom irgendwo liegenbleibt.

00:03:30: Don Dahlmann: Ah ja, tschuldigung, wenn ich da kurz reingrätsche! Das ist diese berühmte Reichweitenangst, die gerne irgendwie an Stammtischen und so weiter diskutiert wird. Auf der anderen Seite ist es aber so, dass... durchschnittliche Pendler fahren pro Tag ungefähr 70 Kilometer - 90 Prozent aller Pendler. Die meisten fahren sogar noch deutlich weniger, also unter 30 Kilometer.

00:03:51: Richard Gutjahr: Das denkt man immer nicht, ne! Da musst du dich erstmal überhaupt hinsetzen und dir überlegen: Mensch, wie lange fahr ich eigentlich in so einem Auto? Und, Don, du hast es gerade gesagt, da überschätzt man tatsächlich seine Fahrleistung immer so ein bisschen. Und, ja. Also, bei mir kam es halt von einem zum anderen. Ich hab dann mal so eine Probefahrt gemacht, und ich war sprichwörtlich elektrisiert von dieser neuen Technik. Und das schon beim Treten des, Achtung!, Strompedals. Nicht etwa Gaspedals! Man muss sich dann gleich auch schon wieder an so eine ganz neue Sprache gewöhnen.

00:04:23: Don Dahlmann: Ja, das ist mir am Anfang aufgefallen. Denn mit dem E-Auto kommen natürlich auch neue Begriffe, oder gibt's Begriffe, mit denen wir wie selbstverständlich aufgewachsen sind. Und diese Begriffe müssen wir bedenken... überdenken. Also eben Gaspedal, und man fährt zur Ladesäule und nicht mehr zur Tankstelle. Und man bremst auch nicht mehr nur, sondern rekuperiert jetzt. Und man hat zwar Ein-Pedal-Möglichkeit zu fahren, also alles, das ganze Auto mit einem Pedal zu bedienen. Ich glaube, allein die neue Sprache ist eine eigene Podcastfolge wert.

00:04:56: Richard Gutjahr: Ja, das sollten wir unbedingt machen. Für mich war tatsächlich der Tag dieser Probefahrt entscheidend, denn ich bin eigentlich, Don, kein wirklicher Autofan. Also, ein Auto war für mich immer nur, ja, tatsächlich bislang immer nur ein Gebrauchsgegenstand, der mich halt von A nach B bringt, ohne dass ich C fragen muss, ob er mich mitnimmt. Aber seitdem ich elektrisch fahre, denke ich ganz anders über Autos.

00:05:20: Don Dahlmann: Ja, jetzt machst du das auch schon... Also, erstmal ist es ja auch interessant zu hören, dass du vom Nicht-Autofan bei Verbrennern zu einem richtigen Autofan mit Elektroautos geworden bist. Finde ich irgendwie ganz spannend! Du bist jetzt seit genau zwei Jahren elektrisch unterwegs und hast natürlich, wie wir alle, zuvor dein ganzes Leben lang Verbrenner gefahren. Deswegen, nach zwei Jahren hat man ja einen gewissen Erfahrungshorizont erlangt, lass uns mal ein bisschen analysieren für die Hörer, welche Punkte sprechen denn für ein E-Auto und welche sprechen dagegen? Und da fangen wir natürlich mit den Anschaffungskosten an. Denn so ein i3 ist ja auch nicht ganz billig gewesen damals.

00:05:55: Richard Gutjahr: Ja, genau, also das waren damals Listenpreis 38.000 Euro, und das war wirklich, da war noch nichts zusätzlich drin. Das war so die absolute Minimalausstattung. Und das war für mich einfach zu viel, deswegen habe ich den Wagen auch erst mal nur geleast.

00:06:11: Don Dahlmann: Ja, aber du hast wahrscheinlich... Also, damals gab es ja auch schon die Umweltbonusförderung!

00:06:15: Richard Gutjahr: So ist es. Übrigens auch, und das ist sehr wichtig für alle, die sich überlegen, mit Elektroautos zu liebäugeln: Die Förderung gibt es auch für Leasing. Ja, also ich habe damals tatsächlich für mein Leasingvertrag dann tatsächlich 3.000 Euro staatlichen Umweltbonus und dann noch einmal den Herstellerrabatt von 3.000 Euro, zusammen also 6.000 Euro bekommen. Heute würde man 9.000 Euro dafür bekommen.

00:06:38: Don Dahlmann: Genau, es gibt ja Dank des Corona-Hilfspakets für die Wirtschaft, gibt's ja eben auch diesen erhöhten Umweltbonus. Da hat der Staat noch einmal 3.000 Euro draufgelegt. Für bestimmte Autos bis 40.000 Euro, bekommt man nochmal 3.000 Euro drauf. Deswegen gibts dann 9.000 Euro Gesamtförderung. Das heißt, dein Auto von damals, 38.000 Euro haste gesagt, gibt's jetzt für unter 30.000, ne?

00:07:02: Richard Gutjahr: Ja, also knapp an genau dieser Grenze. Und das ist tatsächlich dann auch so ein Wert, wo man dann auch beginnt, zu rechnen und zu sagen: Ja, also jetzt tatsächlich würde sich ein E-Auto vielleicht sogar gegenüber dem Verbrenner auch finanziell lohnen.

00:07:16: Don Dahlmann: Aber natürlich, der Kaufpreis ist die eine Sache. Was ist denn mit den Folgekosten? Man muss ja zum Beispiel laden. Hast du dir eine Wallbox gekauft? Also, für Zuhause? Wallbox ist so ein kleines Gerät, kann man sich Zuhause an die Wand hängen, und da kann man sein E-Auto mit aufladen, gibt ein bisschen mehr Energie als aus der heimischen Steckdose. Hast du dir so eine Wallbox gekauft?

00:07:36: Richard Gutjahr: Ja, habe ich dann in der Tat. Also, anfangs hatte ich tatsächlich mit so einem Verlängerungskabel aus dem Keller in den Hof hinein, also, mein Auto an die Steckdose, an die ganz normale 230-Volt-Steckdose gehängt. Don, es geht. Dauert ewig! Und feuerpolizeilich absolutes No-Go, weil diese Kabel natürlich, egal, wie gut verarbeitet sie sind, sehr viel Energie auf ganz engen, dünnen Drähten transportieren müssen. Aber rein theoretisch funktioniert es. Und ich hab mich damit tatsächlich über diese ersten Tage getröstet, bis die Wallbox dann endlich hing. 400 Euro, damit beginnen so diese Wallboxen, die man sich dann Zuhause entweder in die Garage oder auch an die nackte Hauswand eben dranschrauben lässt - übrigens: schrauben lässt! Das muss ein Starkstromtechniker machen. Da sollte man besser nicht selber die Hand anlegen. Aber in meinem Fall war das die Stadt München, die hat das Ganze auch nochmal gefördert. Die wollen die Abgaswerte natürlich aus der Stadt irgendwie so ein bisschen raushalten, und deswegen gab es dann nochmal 200 Euro von der Stadt München, von der Kommune, mit obendrauf.

00:07:36: *WERBEPAUSE*

00:09:17: Don Dahlmann: Dann ziehst du die ganze Zeit den Strom von Zuhause? Und auch wenn du unterwegs bist, an den Ladesäulen, kostet ja auch ein bisschen. Hast du mal ausgerechnet, ob das jetzt wirklich günstiger war als ein Verbrenner?

00:09:27: Richard Gutjahr: Ja! Also, im laufenden Betrieb, da spart man dann richtig Geld mit einem E-Auto. Ich kann das sogar ziemlich genau anhand seiner Steuererklärung beziffern. Das war zum Beispiel im Jahr 2017 - mein letztes Jahr, das ich mit einem Verbrenner hatte, das war damals ein Audi A4, Baujahr 2006. Und meine Benzinkosten pro Jahr lagen damals bei rund 1.700 Euro. Mit dem E-Auto habe ich in den letzten beiden Jahren weniger als 800 Euro für Strom gezahlt. Ich spare hier also pro Jahr rund tausend Euro bei vergleichbarer Fahrleistung. Ich muss allerdings dazu sagen, ich hab auch Zuhause geladen, das heißt also mit Hausstrom - und der ist bedeutend günstiger, als wenn man auf externen Ladeplätzen lädt und auf diese angewiesen ist. Es gibt hier allerdings auch wieder ein paar kleine Schmankerl, wenn man elektrisch fährt. Es gibt nämlich bei den Destination-Chargern - also die, die man bei vielen Hotels vorfindet oder auch bei Geschäften auf den Parkplätzen sind - da kann man oft auch gratis laden. Der Deal ist da relativ einfach: Du wirst angelockt mit einem Gratis-Ladeplatz und verbringt dann möglichst viel Zeit und möglichst viel Geld in dem jeweiligen Laden, der dir das Ganze anbietet. Also, man kann auch, wenn man nicht Zuhause lädt, richtig Geld sparen, wenn man weiß, wie. Und, eine Sache noch, die sollte man vielleicht hier auch noch erwähnen: Man zahlt bis zum Jahr 2030, also für die nächsten zehn Jahre, keinerlei Kfz-Steuern mit einem E-Auto.

00:11:04: Don Dahlmann: Genau, das sollte man auf jeden Fall wissen! Jetzt hast du gesagt, im laufenden Betrieb läuft's, ist es auf jeden Fall günstiger. Aber was ist denn bei Reparaturen?

00:11:11: Richard Gutjahr: Ja, hier fehlen mir tatsächlich noch so ein bisschen die Erfahrungswerte, denn mit meinem Neuwagen stand ich noch nie in der Werkstatt. Ich weiß aber aus Foren und von Leuten, die viel mit ihrem E-Auto schon seit Jahren unterwegs sind, dass man im Schnitt ein Drittel weniger Reparaturkosten hat mit einem E-Auto gegenüber den Verbrennern - allein der Tatsache geschuldet, dass es bei Elektroautos viel weniger Verschleißteile gibt, die überhaupt kaputtgehen könnten. Und das teuerste Bauteil eines E-Autos, klar, ist die Batterie. Und auf die gibt es ja bei den meisten Herstellern sieben bis acht Jahre Garantie. Also da, in der Tat, kann einem im wahrsten Sinne des Wortes wenig anbrennen.

00:11:51: Don Dahlmann: Genau, da gibt's die Batteriegarantie, die wird ja auch übertragen, auch wenn du es gebraucht kaufst, dann. Also, die Garantie bleibt ja dann bestehen. Ganz interessant, diese Kostenaspekte! Aber wie sieht es denn zum Beispiel mit dem Komfort aus? Hat dich das... also, überzeugt, das elektrische Fahren? Von Anfang an? Wie ist das auch mit dem Laden, wenn man es eilig hat? Denkst irgendwo, du kriegst plötzlich einen Termin rein, der Akku ist vielleicht nicht ganz voll. Kann man dann einfach losfahren? Also, wie hat sich das für dich so im Alltag entwickelt?

00:12:23: Richard Gutjahr: Ja, da tatsächlich, da beginnt es dann, - wie soll man sagen? - so ein bisschen auseinander zu gehen. Also, in der Regel gibt es mittlerweile in Deutschland an jeder zweiten Autobahnraststätte sogenannte Schnell-Lader, das heißt, da braucht man so 20 Minuten bis eine halbe Stunde, um seinen Akku von null auf 80 Prozent aufzuladen. Das ist mehr Zeit, als wenn man früher mit einem Benziner oder mit einem Diesel fünf Minuten oder vielleicht zehn Minuten gestoppt hat, wenn man noch mal schnell irgendwie sich frisch machen wollte. Allerdings: Mich hat diese Ladeunterbrechung bislang nie sonderlich gestört. Ganz im Gegenteil. Ich hab dann gerne auch mal zum Telefon gegriffen, paar E-Mails weg gearbeitet. Wenn man diese Ladepausen von Anfang an einplant, so im Hinterkopf hat, dann kommt man tatsächlich sehr viel entspannter am Ziel an. E-Autofahrer, die man auch auf den Rastplätzen so trifft, das sind entspanntere Menschen, Don! Also, das ist wirklich so. Die haben die Ruhe weg, das ist toll!

00:13:21: Don Dahlmann: Ja klar, ich meine, wenn du warten musst, dass dein Akku eben geladen wird... Aber wir sehen ja auch Entwicklungen, dass es eben jetzt auch deutlich schneller geht. Ich glaube, beim neuen Porsche Taycan, der kann bis zu 250 Kilowatt laden. Da ist eine Akkuladung, glaube ich, innerhalb von fünf Prozent auf 80 Prozent in 20 Minuten, oder sowas. Also, schneller geht es beim Tanken teilweise dann auch nicht mehr. Aber gibt es denn auch Dinge - klar, als Enthusiast und E-Autobesitzer sieht man die Dinge natürlich gerne positiv - aber gibt's auch Sachen, die nicht wahnsinnig nerven?

00:13:51: Richard Gutjahr: Oh ja, die gibt es tatsächlich. Was wirklich der Horror ist, das sind die öffentlichen Ladesäulen! Also, mir graust's wirklich jedes Mal, wenn ich eine öffentliche Ladesäule ansteuern muss, weil die sind oft kaputt oder über Wochen werden die nicht repariert, und dann stehen viele davon unter freiem Himmel, unbeleuchtet, ja, ohne Dach und oft mitten in der Pampa von irgendeinem hässlichen, gottverlassenen Industriegebiet, in dem man dann auch nur zwei Balken Edge-Mobilfunknetz hat, das heißt, an Netflix ist da eh nicht zu denken. Aber noch nicht mal E-Mails mehr funktionieren. Und da können dann so 30 Minuten Ladestop echt, echt lange werden.

00:14:32: Don Dahlmann: Genau, dazu kommt ja noch - wir hatten es kurz angesprochen auch schon, wir machen auch noch eine eigene Folge dazu, aber wir wollen es trotzdem mit der ersten Folge mal kurz ansprechen, weil es einfach ein bisschen dazugehört, auch zu der Entscheidung, E-Auto ja oder nein - ist eben die Frage nach dem Tarifdschungel und den Roaming-Kosten so beim Strom laden und unterschiedliche Ladekarten und so weiter. Wie muss man sich das vorstellen? Muss ich jetzt irgendwie so'ne Ziehharmonika an Ladekarten mit mir herumtragen, die ganze Zeit?

00:14:55: Richard Gutjahr: Ja, Don, das ist tatsächlich ein bisschen so. Da fühlt man sich so ein bisschen zurückversetzt in die Zeiten damals Anfang der 90er Jahre. Erinnerst du dich noch, als der Telefonmarkt privatisiert wurde?

00:15:06: Don Dahlmann: Oh ja! Da gab’s ja 250 Millionen Tarife, irgendwie.

00:15:10: Richard Gutjahr: So ist es, ja! Ein Mondscheintarif und hastenichtgesehen! Da musste man immer diese ganzen Vorwahlen sich irgendwie notieren und nebens Telefon legen und so. Und so ähnlich ist das heute tatsächlich auch mit den Stromanbietern für E-Autos. Allein in Deutschland gibt es mehrere hundert Ladekarten, die man an die Ladesäule hält, um damit dann den Strom freizuschalten. Das funktioniert nicht über Kassenhäuschen oder so, sondern man macht das direkt, unmittelbar an dieser Säule. Und je nachdem, welche Karte man da hat, kann das Laden dann auch unterschiedlich teuer sein. Also, da wird man an ein und derselben Ladesäule bei einem Anbieter pro Minute abgerechnet, bei der anderen Ladekarte dann per verbrauchter Strommenge, und wieder andere, die lassen sich dann einmalig pro Ladung sozusagen eine Pauschale berechnen. Also, das ist eine Wissenschaft für sich. Und ganz ehrlich, da blickt immer noch keiner wirklich durch.

00:16:05: Don Dahlmann: Nee, das stimmt. Selbst die Vergleichsportale, die großen, die es gibt, blicken da noch nicht so richtig durch. Ich hab da neulich noch was zu recherchiert und zu geschrieben, und war auch ganz überrascht. Man muss auch sagen, wenn ich in den Laden reingehen und ich kaufe mir ein E-Auto, kriege ich normalerweise bei den großen Herstellern eine Ladekarte in die Hand gedrückt, und die funktioniert dann auch, ich glaube, an bis zu 70.000 Ladesäulen. Also, es ist nicht so, dass man jetzt komplett da nackt steht. Man kriegt da schon was, gerade bei einem Neuwagen, kriegt man etwas in die Hand gedrückt. Aber, wie gesagt, dazu machen wir einen ganzen Podcast, weil das einfach, glaube ich, ein Thema ist, was sehr viele dann auch nochmal interessiert. Aber, wollen wir mal zusammenfassen am Ende der ersten Folge: Lohnt sich, oder hat sich für dich der Umstieg vom Verbrenner zum E-Auto wirklich gelohnt? Also jetzt mal weg mit der rosaroten Brille und 'Ich liebe mein E-Auto' und so weiter, sondern wenn du jetzt wirklich nur so die nackten Fakten nimmst, hat sich das für dich gelohnt?

00:16:56: Richard Gutjahr: Ja, also, gelohnt auf alle Fälle. Das Beste, muss man natürlich dazu sagen, wäre, wenn man überhaupt kein Auto mehr hat oder sich einfach eines mit anderen teilt. Aber wer, so wie ich, auf ein eigenes Auto angewiesen ist, der fährt mit einem Elektroauto deutlich besser und vor allem eben auch günstiger als vorher. Wie schon gesagt: Die höheren Anschaffungskosten, die haben sich in der Regel nach einem, nach zwei Jahren tatsächlich amortisiert. Und wer zudem dann Zuhause zum Hausstromtarif laden kann, der zahlt übers Jahr gerechnet deutlich weniger als mit jedem Diesel oder jedem Benziner. Zum Fahrspaß, der ist deutlich höher als beim Verbrenner. Ich glaube, das weiß jeder, der mal in einem E-Auto gesessen ist. Und dazu kommt auch, dass E-Autos einfach leiser sind. Sie stinken nicht so, sie ziehen ab wie eine Rakete. Auf der Negativbilanz, ganz klar, die Ladesäulen, die entweder kaputt sind oder eben auch das angesprochene Tarifchaos. Das treibt einen manchmal den Schweiß auf die Stirn. Hier merkt man wirklich noch am deutlichsten, dass wir noch ganz am Anfang sind, einer völlig neuen Ära; einer Ära, die, wie ich finde, großen Spaß macht und die auch irgendwie aufregend ist. Also, ich jedenfalls möchte nie wieder zurück zum Verbrenner.

00:18:11: Don Dahlmann: Na, das ist doch mal ein deutliches Schlusswort, ein deutliches Schlusswort vor allem für die allererste Ausgabe von t-online Ladezeit, dem Podcast zum Thema Elektromobilität in Deutschland. In den nächsten Wochen wollen wir uns dann Punkt für Punkt genauer Einzelaspekte, die wir jetzt schon im ersten Podcast hatten des elektrischen Fahrens anschauen - wie wir schon gesagt hatten, mit den Ladekarten. Wir wollen darüber reden, was man beim Kauf oder beim Leasing eines E-Autos beachten sollte, welche Batteriegröße eigentlich die richtige ist - brauche ich irgendwie 100-Kilowatt-Batterie oder reicht nicht vielleicht doch etwas Kleineres? Wie ist es im Winter, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und so weiter und so weiter? Also, wenn euch die Folge heute gefallen hat, dann würden wir uns natürlich freuen, wenn ihr den Podcast abonniert und uns auch dann durch die nächsten Wochen begleitet. Wir haben super viele spannende Themen.

00:18:55: Richard Gutjahr: Genau. Und wer darüber hinaus noch Fragen hat, der erreicht uns auch via E-Mail oder über Twitter, unter @Dondahlmann oder @Gutjahr.

00:19:05: Don Dahlmann: Dann sagen wir einfach mal Tschüss und bis zum nächsten Mal. Wir wünschen euch volle Akkus und natürlich eine gute Fahrt.

00:19:09: Richard Gutjahr: Möge der Saft mit euch sein!

Über diesen Podcast

Elektromobilität gilt als Antrieb der Zukunft. Die Experten Richard Gutjahr und Don Dahlmann geben im Podcast Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wie gut ist der E-Antrieb momentan? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Und: Für wen lohnt sich jetzt schon der Umstieg?

von und mit Don Dahlmann, Richard Gutjahr & t-online

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